Landschulmuseum Göldenitz
Homeschooling & Präsenzunterricht
Schulkinder gelten als kleine Erwachsene. Dementsprechend gestaltet sich auch ihr Tagesablauf, der durch viele Pflichten und wenig Zeit zum spielen geprägt ist. Sie stehen schon früh morgens auf, um sich um ihre kleinen Geschwister zu kümmern, beim Zubereiten des Frühstücks zu helfen oder die Tiere zu füttern. Danach haben sie nur wenig Zeit ein paar Häppchen zu essen und sich im Anschluss auf den Weg zur Schule zu machen. Nach dem Unterricht geht es wieder nach Hause, wo wieder viele Aufgaben auf die Kinder warten.
Neben der Unterstützung der Familie zu Hause arbeiten viele Schüler ab dem 12. Lebensjahr als sogenannte Dienstkinder bei Gutsbesitzern, Großbauern und Bauern. Diese Tätigkeit wird bezahlt, so dass die Kinder als Mitverdiener ihre Eltern, die meist als Landarbeiter, Knecht oder Magd arbeiten, auch auf diese Weise unterstützen. Als Dienstkind übernehmen Mädchen Aufgaben im Haushalt, Jungen hüten das Vieh.
Die wenige Zeit zum Spielen wird intensiv genutzt. Das gesamte Dorf und deren Umgebung werden dann zum großen Abenteuerspielplatz. Gemeinsam bauen die Kinder Höhlen und Laubhütten, erschaffen ihre eigenen exotischen Phantasiewelten, die sie aus Geschichten wie der von Robinson Crusoe kennen. Greif-, Versteck- und Geschicklichkeitsspiele sind sehr beliebt. Spielzeug haben sie nur wenig. Und wenn, ist es selbstgebastelt. »Städtisches« Spielzeug, wie es auch im Kinderzimmer der Lehrerfamilie zusehen ist, ist eine Seltenheit auf dem Land und ansonsten nur bei den Kindern der Gutsbesitzer und Großbauern zu finden.
Ein eigenes Zimmer ist für die meisten Kinder in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit. Vor über 100 Jahren war ein Kinderzimmer vor allem in ländlichen Gegenden eher unüblich. Auch in anderen Dingen unterscheidet sich die „Kinderstube“ der beiden Töchter des Lehrers von denen ihrer Mitschüler. Welche Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten die Kinder haben, erfahren Sie in diesem Film.
Spieldauer 4:00 Minuten